Die Konso leben in der Nähe des Flusses Sagan in Südwest-Äthiopien. Die Gegend hat eine Bevölkerung von ungefähr 200 000, wobei in der Stadt Konso selber aber nur 4500 Bewohner leben. Davon sind ungefähr 2200 männlich und 2300 weiblich. Die Gegend selber ist ungefähr 1000 Quadratkilometer groß, was heißt, dass die Bevölkerungsdichte recht hoch ist.
Bei den Konso existieren im Gegensatz zu anderen Stämmen keine Legenden über ihre Entstehung. Sie nehmen
an, sie hätten schon immer in diesem Territorium gelebt. Wahrscheinlich sind ihre afrikanischen Vorfahren
ungefähr vor 5000 Jahren dort eingewandert und haben die Steinzeitkultur und Landwirtschaft mit sich
gebracht, nach deren Bräuchen die Konso heute immer noch leben.
Seit den Anfängen haben sich die Konso in Isolation von jeglichen Nachbarvölkern entwickelt. Sie handeln
zwar mit den Borena um z.B. Salz zu bekommen, aber werden sonst nicht von anderen Kulturen beeinflusst. Die
Konso haben ihr Land auch immer verteidigt, was man vor allem an den starken Mauern erkennen kann, die jedes
Dorf umgeben und die neben Feinden auch wilde Tiere fernhalten sollen.
Die Gegend südlich der Stadt Arba Minch in der Nähe des Abayasees, in der die Konso leben, leidet unter
Trockenheit. Die Böden sind karg und wüstenhaft, sodass die Felder, um Landwirtschaft betreiben zu können,
stetig bewässert werden müssen. Ein großer Teil ihres Landes ist terrassenförmig angelegt und mit Bäumen
bepflanzt, die fruchtbaren Felder sind alle bewässert und gedüngt.
In ihrem Leben haben sich die Konso an die Natur angepasst. Sie betreiben intensive Landwirtschaft, um
Grundnahrungsmittel wie Mais und Hirse bereitzustellen; dazu kommen der Anbau von Kaffee und Baumwolle.
Die Mitglieder des Stammes der Konso lieben die Arbeit. Sie bestellen ihre Felder um das ganze Jahr und
schon kleine Kinder werden in die Geheimnisse des richtigen Anbaus eingeweiht.
Kinder heiraten meist schon mit 15 Jahren und die Partner müssen aus dem eigenen Stamm gewählt werden.
Nichtchristen können bis zu vier Frauen haben. Jede Familie lebt dann in ihrer eigenen Hütte, die unter der
Verwaltung des Mannes steht und auch nur an Männer vererbt werden kann.
Geprägt sind die Gemeinden vor allem durch ihren außerordentlichen sozialen Zusammenhalt. Feste werden rund
ums Jahr gefeiert und Bräuche gewissenhaft begangen. Holzstatuen, die im Boden stecken, erinnern an
verstorbene Mitglieder des Stammes, vor allem solche, die heroische Taten im Krieg begangen haben.